Die Züchterauswahl

Woran man einen guten Züchter erkennt:

- Seine Zuchthunde und Welpen sind gepflegt, sauber und voller Lebensfreude

- Alle Hunde sind freundlich, munter, zutraulich und kontaktfreudig

- Der Aufzuchtbereich liegt im Wohnbereich oder in dessen unmittelbarer Nähe um den engen menschlichen Kontakt sicherzustellen

- Die Welpen haben abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeiten und lernen die vielfältigsten Umweltreize kennen, um ihre Sinne zu schulen

- Die Welpen dürfen mit den Besuchern spielen - die älteren Hunde natürlich auch

- Häufige Besuche bei den Welpen sind erwünscht, ebenso ein Kontakt über die Welpenabgabe hinaus.

- Ein guter Züchter gewährt gerne Einblick in alle Unterlagen und Untersuchungsergebnisse seiner Hunde.

- Er berät ausführlich und gibt von sich aus Tipps zur Pflege, Fütterung und Erziehung. Er möchte Ihre Adresse und bietet jederzeit Hilfe an, falls es Probleme gibt.

- Der gute Züchter drängt nicht zu einer Entscheidung, im Gegenteil: Er erkundigt sich sehr genau nach Ihren Lebensumständen

- Die Welpen werden frühestens mit acht Wochen abgegeben und sind bis dahin entwurmt, geimpft, AEP-Untersucht und gechipt.

- Sie bekommen vom Züchter einen Kaufvertrag, die Ahnentafel und den Impfpass des Hundes. Weiterhin erhalten Sie die Termine für noch anstehende Impfungen und Wurmkuren sowie einen Plan über Fütterungszeiten und Art und Umfang der Mahlzeiten, die der Welpe gewohnt ist.

Wenn Sie sich für eine Rasse entschieden haben, suchen Sie sich einen seriösen Züchter. Lassen Sie sich Zeit bei der Auswahl, schauen Sie sich möglich mehrere Zuchtstätten an, am besten bevor Welpen da sind. Wählen Sie ausschließlich Züchter, die ihre Zucht bei einem von der VDH/F.C.I. anerkannten Rassezuchtverein durchführen. Besuchen Sie mehrere Züchter und vergleichen Sie die Aufzuchtbedingungen. Infos über Züchter bekommt man über die Homepage des VDH (Verband des Deutschen Hundewesens). Vereinbaren Sie einen Termin, um den Züchter Ihrer Wahl kennenzulernen. Auch wenn er momentan keine Welpen hat, wird er gerne Auskunft geben. Dieses erste Kennenlernen ist sehr wichtig, entscheidet es doch meistens sehr schnell über Sympathie oder Antipathie. Schließlich hat man, wenn man einen Welpen bekommt, das ganze Hundeleben lang Kontakt - oder noch darüber hinaus...

Beachten Sie wie viele Hunde leben in der Zuchtstätte. Rassehundezucht ist und sollte ein Hobby sein, ohne einen Finanziellen Hintergedanken mit dem erstreben nach Klasse statt Masse. Jedoch sieht man es immer häufiger das Züchter ihre Welpen abgeben und sich bei fast allen als Mitbesitzer eintragen lassen und vertraglich festhalten mal einen oder gar mehrere Würfe mit einer Hündin zu ziehen. Das ist in manchen Fällen sicher gerechtfertigt und sich eine Hündin so hervorragend entwickelt, alle Bemühungen des Züchters, seine Zuchtziele + Linie voran bringt und auch alle Vorraussetzungen für einen Zuchteinsatz mitbringt.

1-2 Würfe sollte der Züchter Maximal im Jahr haben. Jedoch sieht man es immer häufiger das 2 Hündinnen gleichzeitig belegt werden. Da frage ich mich doch wie will der Züchter 2 Würfen gleichzeitig gerecht werden? Dalmatiner haben meist große Würfe zwischen 8 bis 14 Welpen. Gehen wir mal von im Schnitt 10 Welpen aus, macht bei 2 Würfen 20 Welpen, die alle tägliche Pflege, Ansprache, Beschäftigung, Spiel, Futter, usw. brauchen und um so älter sie werden, um so mehr Arbeit wird es natürlich. Hinzu kommen natürlich auch noch die erwachsenen Hunde, die Welpeninteressenten, und und und. Da muss zwangsläufig irgendwer auf der Strecke bleiben und grenzt meiner Meinung an einen besseren Vermehrer, als das solche Zustände an einen Hobbyzüchter erinnern.

Wichtig ist, dass die Welpen mit engen Familienanschluss und nicht abseits in einem Zwinger aufwachsen. Ihre Umgebung sollte abwechslungsreich gestaltet sein und ihnen ausreichend Gelegenheit geben werden, um erste Umwelterfahrungen zu sammeln. Dazu gehören Welpengerechte Spielsachen, viele regelmässige Besucher (Kinder und Erwachsene), andere Hunde, usw.
Gut geprägte, wesensfeste Welpen nähern sich den Besuchern freudig und vertrauensvoll!
Sie sind wohlgenährt und machen rundherum einen zufriedenen, gesunden Eindruck. Bei scheuen, ängstlichen Welpen ist deswegen Vorsicht geboten!



Lassen Sie sich bei der Auswahl nicht von Ausstellungsergebnissen blenden. Diese sind natürlich nicht unerheblich, sollten aber keines Falls an 1. Stelle der Auswahlkriterien stehen. Verpaarungen von Champion & Champion ergeben auch nicht gleich Welpen die sich einmal zu eben solchen Champions entwickeln werden. Der Züchter sollte auf viele Kriterien Wert legen, wobei Gesundheit und Wesen natürlich an vorderster Stelle stehen müssen. Erst dann sollten andere wünschenswerte Merkmale wie Gangwerk, Gebäude, Fleckung, Pigment,  usw. kommen.
Ein Zuchtrichter kann natürlich immer nur den Hund rein optisch bewerten und es ist auch immer eine „Momentaufnahme“ und jeder hat mal einen schlechten Tag. Jedoch kann ein Richter nicht wissen wie gesund seine Linie ist. Erkundigen Sie sich sorgfältig über die Ahnen der ausgewählten Elterntiere. Wie sieht es mit Erbkrankheiten aus? Nicht selten wird mit tadellosen Hörkurven „geworben“. Doch wie sieht es mit anderen wesentlich schwerwiegenderen erblichen Defekten wie Epilepsie, HD, Allergien, usw. aus, die in einer Linie verankert sein können.  Einem Tauben Hund tut nichts weh, sein Leben ist lebenswert! Die Gefahr das Taube Welpen im Wurf sind, ist bei der Zucht von Dalmatinern und auch vielen anderen Hunderassen (auch Katzen) immer gegeben, und davon kann sich kein Züchter - auch bei einer noch so sorgfältigen Auswahl der Elterntiere - freisprechen. Doch leichtfertig mit anderen Krankheiten/Erbdefekten umzugehen ist in meinen Augen verantwortungslos. So werden munter und lustig die verschiedensten Erbkrankheiten „ins Land geholt“, sprich Hunde aus allen möglichen Ländern importiert, mit einer ja so hochgelobten Abstammung. Alles Multi Champions, Cruft Sieger, meist auf extrem enger Linienzucht (Inzucht) herangezogen, damit sich die gewünschten Merkmale noch besser verfestigen. Doch festigen sich dadurch auch die Unerwünschten Merkmale und Erbkrankheiten.
Doch wie es mit der Gesundheit der Tiere steht wissen die wenigsten. Die es wissen, wollen ihr „Produkt“ Deckrüde und Welpe ja "vermarkten" und würden einen Teufel tun und einen Hund der nachweislich Erbkrankheiten und/oder Wesensmängel vererbt aus der Zucht nehmen, oder gar zulassen das so was öffentlich wird.
Ich bin absolut für „frisches Blut“ in Deutschland, das natürlich nur durch sehr weite Strecken zum Deckrüden, Importe von Hunden oder Künstliche Befruchtung nach Deutschland gebracht werden kann. Jedoch sollte dabei nicht wahllos nur auf diverse Champion Titel, sondern vorzugsweise hauptsächlich auf die robuste Gesundheit und ein Einwandfreies Wesen geachtet werden, wenn wir die Rasse Dalmatiner erhalten wollen.

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